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Angst ist Glaube

Wenn ich denke, dass ich in der Welt etwas habe – sei es Besitz, Beziehungen, Status oder auch nur meine Gesundheit – halte ich an der Vorstellung fest, dieser Ort in Raum und Zeit wäre die Realität. Doch indem ich mich an diese Dinge klammere, öffne ich in Wahrheit das Tor für den Glauben, ich könnte sie verlieren. Und dieser Glaube, diese Angst, durchdringt unbemerkt mein ganzes Wesen und bestimmt mein Denken, Handeln und Fühlen.

Wenn ich ein Haus besitze, beginne ich, mir Sorgen zu machen, dass es beschädigt werden könnte. Ich installiere Sicherheitssysteme, schließe teure Versicherungen ab, doch tief in mir bleibt die Angst, dass ein Feuer, ein Einbruch oder ein Sturm alles zerstören könnte. Mein Fokus verschiebt sich unmerklich von der Freude am Besitz hin zur Angst vor Verlust. Und so richte ich mein ganzes Handeln, meine Gedanken und Gefühle auf das aus, wovor ich mich fürchte.

Wenn ich eine Beziehung habe, kann die Angst, sie zu verlieren, überwältigend werden. Ich könnte beginnen, die andere Person zu kontrollieren, aus Eifersucht zu handeln oder ständig Bestätigung zu suchen. Aus der Liebe, die ursprünglich frei und lebendig war, wird eine Last, die von meiner eigenen Furcht erdrückt wird. Und so zerstört am Ende genau diese Angst, die mich antreibt, die Beziehung, die ich erhalten wollte.

Wenn ich an meiner Gesundheit hänge, entwickle ich womöglich eine übertriebene Angst vor Krankheiten. Jeder Schmerz wird zum Vorboten einer schweren Krankheit, jeder Arztbesuch eine Zitterpartie. Mein Leben wird von der Vermeidung von Risiken bestimmt. Mein auf Angst basierendes Verhalten drängt meinen Körper dahin, Symptome zu zeigen. Es folgt auf Dauer das, was ich nicht wollte: Krankheit.

Die Ironie liegt darin, dass Angst eine Form von Glaube ist. Sie ist der Glaube an das Schlimmste, der Glaube daran, dass der Verlust unausweichlich ist. Was wir fürchten, ziehen wir an, weil unser ganzes Wesen auf diesen Punkt ausgerichtet ist. Unser Denken, Fühlen und Handeln schwingen mit der Frequenz der Angst – und diese Schwingung zieht das an, was wir vermeiden wollen. Unausweichlich.

Die Lösung: bedingungslose Liebe

Die einzige Kraft, die diese Spirale der Angst durchbrechen kann, ist die bedingungslose Liebe. Nach innen und nach aussen. Bedingungslose Liebe bedeutet, nichts und niemanden besitzen zu wollen, sondern alles und jeden zu akzeptieren, so wie es ist. Sie erkennt an, dass das Leben selbst ein ständiger Fluss von Veränderung ist, in dem nichts wirklich festgehalten werden kann. Sie ist das Loslassen, das Vertrauen in das Leben und in die Liebe selbst, das Vertrauen, dass es gut ist, so wie es ist.

Wenn ich bedingungslos liebe, verschwindet die Angst. Der damit verbundene Druck des inneren Widerstandes muss weichen. Denn ich weiß: Alles, was ich brauche, ist bereits in mir. Ich brauche nichts von außen, um vollständig zu sein. Ich erkenne, dass ich nicht der Besitzer von Dingen, Beziehungen oder gar meines Körpers bin, sondern ein Teil von etwas Größerem, das ewig ist und unzerstörbar.

Bedingungslose Liebe bedeutet, jeden Moment als Geschenk anzunehmen und nichts für selbstverständlich zu halten. Sie lässt uns frei sein – frei von Angst, frei von Verlust, frei von der Illusion, dass wir in dieser Welt jemals etwas wirklich haben könnten. Denn in Wahrheit sind wir schon alles, was wir jemals sein könnten: reine Liebe. Es gibt nichts in dieser Welt, was dein wahres Sein aufwerten könnte.

Du bist. Warum? Weil du das ICH BIN in dir trägst. Das IST die bedingungslose Liebe.

Hast du den Bezug zu ihr in dir verloren? Kein Problem, sie lässt sich gerne von dir finden.

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