Hast du Lust mal wieder etwas mehr in die Tiefe zu gehen? Hast du Lust auf einen Spiegel und darauf, dich und dein Leben mal wieder selbst zu hinterfragen? Hast du Lust auf eine neue Sichtweise auf die selbe Wahrheit? Dann komm mit in diese folgende Ansammlung von Buchstaben, die dich und deine Gedanken für eine kleine Zeit ein Stück von der Illustion weg tragen werden – wenn du es zulassen möchtest…
Der endlose Kreislauf der Unsicherheit
Viele Christen wachsen mit einer Lehre auf, die ihnen sagt: Du musst Jesus annehmen, damit er in dir lebt. Doch was passiert nach dieser Entscheidung? Ein Moment des Friedens – doch dann kommt die nächste Sünde. Eine Lüge, ein “falscher” Gedanke, eine Schwäche. Und plötzlich stellt sich die Frage: Ist Jesus jetzt noch in mir? Habe ich ihn verloren? Bin ich noch angenommen? Oder komme ich gar in die Hölle?
Dieser endlose Kreislauf aus Hoffnung, Unsicherheit und Schuld prägt unzählige Gläubige. Sie tun viele Dinge, um „wieder richtig zu sein“ – beten mehr, fasten, bekennen immerzu, was sie “Fehler” nennen – doch die Unsicherheit bleibt. Und mit ihr wächst die verurteilende Härte gegenüber sich selbst und anderen.
Die Fehlannahme eines konditionierten Gottes
Diese Denkweise basiert auf einer tief verwurzelten Lüge: Dass Gottes Liebe an Bedingungen geknüpft ist. Dass sie kommen und gehen kann, abhängig davon, ob wir „würdig“ sind. Doch wenn das wahr wäre, dann wäre Gottes Liebe nicht bedingungslos. Und wenn sie nicht bedingungslos ist, dann ist sie nicht göttlich.
Doch was, wenn Jesus genau das Gegenteil gezeigt hat? Was, wenn er nicht kam, um eine Trennung zwischen Gott und Mensch zu bestätigen, sondern um sie für immer aufzulösen? Wollen wir seine Geschichte mal aus einem anderen Winkel beleuchten?
Jesus – der geliebte „Bastard“
Um die bedingungslose Liebe zu verstehen, müssen wir einen Blick auf das Leben Jesu werfen – nicht nur auf seinen Tod. Denn die Grundlage seiner Lehre lag mitunter in seiner eigenen Erfahrung der Liebe.
Jesus wurde in Nazareth geboren – unter Bedingungen, die ihn zum Außenseiter machten. Seine Mutter, Maria, war schwanger, doch ihr Verlobter, Joseph, war nicht der Vater. Maria behauptete, dass Gott selbst Jesus “in ihr” gezeugt habe – eine Vorstellung, die in ihrem kleinen Dorf auf großes Misstrauen gestoßen sein muss. Stell dir vor, was die Leute über sie gesagt haben müssen. Joseph, der offiziell nicht sein Vater war, entschied sich trotzdem, zu Maria zu stehen und Jesus als seinen eigenen Sohn anzunehmen. Die Menschen verspotteten ihn vermutlich dafür. Die Dorfbewohner sahen in Jesus einen Bastard.
Stell dir vor, du wächst in einer kleinen Stadt auf, in der alle über dich und deine Familie reden und spotten. Jesus bekam all das mit. Er sah, wie seine Familie geächtet wurde, wie Joseph als naiv und lächerlich hingestellt wurde, weil er zu einer Frau hielt, die behauptete, ein göttliches Kind geboren zu haben. Niemand in Nazareth wollte mit Jesus zu tun haben.
Eine Ausbildung für Jesus in Nazareth? Undenkbar. Stell dir vor, was die Handwerker und Händler sagten: „Joseph, wenn ich den Sohn dieser Frau einstelle, verliere ich meine Kunden.“ Oder: „Wenn ich ihn arbeiten lasse, werde ich keinen einzigen Auftrag mehr bekommen.“ Niemand wollte Jesus in Nazareth ausbilden – die Menschen dort wollten nichts mit ihm zu tun haben.
Joseph war Zimmermann. Er nahm den Jungen mit in seine Werkstatt und brachte ihm das Handwerk bei. Sie reparierten die Dächer derjenigen, von denen sie verachtet wurden. Sie bauten Häuser für diejenigen, die sie ausgrenzten. Und währenddessen wuchs in Jesus die Erkenntnis: Liebe liebt – einfach weil sie Liebe ist. Warum?
Jesus sah und verstand langsam. Joseph, der keinen Grund hatte, ihn, diesen verachtenen Jungen zu lieben, tat genau das: Er nahm ihn an, als wäre er sein eigener Sohn. Joseph hätte Maria einfach verlassen können, hätte sich gegen Jesus wenden können – aber er entschied sich für die Liebe. Ohne Bedingung. Ohne Grund.
Jesus wuchs also in der Erfahrung auf, dass Liebe nicht verdient werden muss. Dass wahre Liebe nichts mit Blut, Leistung oder Anerkennung zu tun hat. Und er sah, dass genau diese Liebe die einzige Kraft war, die das Leben veränderte.
Dann starb Joseph. Und Jesus blieb mit der Liebe zurück, die er von ihm erfahren hatte – einer Liebe, die nichts verlangte, keine Bedingungen stellte. Jesus erkannte diese Liebe in sich selbst wieder und verstand: Diese Liebe IST der Vater. „Wer mich sieht, sieht den Vater.“ Die Menschen in Nazareth hielten ihn für wertlos, für einen Außenseiter, doch Joseph hatte ihn bedingungslos geliebt. Und Jesus erkannte: Die selbe Liebe lebt in mir. Sie ist mein wahres Sein.
Diese Erkenntnis war mitunter der Beginn von Jesu geistiger Entwicklung. Die Liebe lernte sich selbst kennen in einem menschlichen Körper. Wenn er redete, redete fortan die Liebe selbst. Es war der Weg, der ihn schließlich zum Jordan führte, zur völligen Klarheit über seine Identität. Von diesem Moment an konnte ihn nichts mehr aufhalten. Die Liebe, die er gefunden hatte, war zur Quelle seiner Kraft geworden. Er löste vor den Augen der Menschen die Illusion auf und zeigte Ihnen die Wahrheit: Er verwandelte Wasser in Wein, ließ Blinde sehen, Lahme gehen und Tote wieder ins Leben zurückkehren. Dabei erzählte er ihnen vom liebenden “Vater”.
Und durch all das, war es immer nur die Eine, die durch seinen Mund sprach: Die bedingungslose Liebe. Diese Liebe wohnte in seinem Vater, in ihm – und sie wohnt auch in dir.
Die Wahrheit, die niemand hören will
Als Jesus diese Wahrheit erkannte, konnte sie durch nichts aufgehalten werden. Heute würde man sagen: Er war im Flow. Er sprach nicht über eine ferne, bedingte Liebe – er war diese Liebe selbst. Er hatte erkannt:
Die Liebe Gottes ist kein Konzept. Sie ist dein Ursprung.
Du kannst sie nicht verdienen – du kannst sie nur erkennen.
Du bist nicht getrennt von Gott – du hast es nur geglaubt.
Und genau das war das Problem der Herrschenden. Die religiösen Führer seiner Zeit lebten von der Unsicherheit der Menschen. So wie heute, unverändert. Sie hatten ein System erschaffen, das auf Schuld, Angst und Leistung beruhte. Wenn Jesus recht hatte, dann bedeutete das: Niemand brauchte sie mehr, um Gott zu finden. Das konnten sie nicht zulassen.
Das Ende der Schuld – der Beginn der Wahrheit
Doch diese Wahrheit ist unbequem. Denn wenn sie wahr ist, bedeutet das: Es gibt nichts mehr, das dich von Gott trennen kann.
Nicht deine “Fehler”. Nicht deine Vergangenheit. Nicht deine Zukunft. Nicht deine Zweifel. Nicht deine Gedanken. Nicht deine Gefühle. Nichts.
Und genau da liegt die Herausforderung: Kannst du das glauben? Kannst du dir erlauben, anzuerkennen, dass du jetzt schon eins mit Gott bist?
Was das für dein Leben bedeutet
Die Ereigniskette der Schuld ist nichts anderes als ein Gedankenkonstrukt. Ein Glaube daran, dass du noch nicht „genug“ bist. Doch die Wahrheit ist:
Du trägst die Liebe in dir.
Du trägst die Wahrheit in dir.
Du trägst den Frieden in dir.
Du bist und warst nie getrennt.
Die einzige Frage ist: Erlaubst du dir, das zu sehen? Erlaubst du dir, es anzunehmen? Erlaubst du dir, endlich aufzuhören zu suchen – und einfach zu sein?
Denn genau das hat Jesus gezeigt: Liebe, die NICHT kommt und geht. Sondern eine, die schon immer da ist und die auch die Verachteten bedingungslos liebt. Eine Liebe die allgegenwärtig ist und die in dir wohnt. Die du selbst bist: Das ungeteilte Ich.
Erkennst du es?
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