Die Welt, so wie du sie kennst, ist eine Täuschung. Eine wunderschöne, furchteinflößende, atemberaubende Täuschung. Alles, was du siehst, fühlst, denkst und erinnerst, ist in Wahrheit eine einzige Projektion – geboren aus dem Glauben an Trennung.
Aber was, wenn es nie eine Schöpfung gegeben hat, weil das Unsichtbare real und das Sichtbare nicht real ist? Was, wenn Zeit gar nicht existiert?
Was, wenn dein gesamtes Selbstbild – dein Name, deine Geschichte, dein Körper – nichts weiter als ein Traum ist?
Und was, wenn genau das die Erkenntnis war, die Jesus hatte?
Die Schöpfung ist eine Illusion
Das Wort „Schöpfung“ bedeutet im Grunde Trennung und suggeriert, dass irgendwann einmal etwas aus nichts entstanden ist. Doch wenn es niemals Trennung gab, kann es auch keine Erschaffung gegeben haben.
Es gibt nur das Eine, das Allgegenwärtige, das sich in unzähligen Formen zeigt – aber immer dasselbe Eine bleibt.
Die Erzeugung von etwas “Neuem” ist nicht Schöpfung, sondern Trennung von etwas gedachten “Alten”. Das Wahre, was wir in der Trennung als Schöpfung empfinden, ist die Erkenntnis und das Sichtbarwerden von etwas, das immer schon existierte.
Du schaust in den Spiegel und siehst einen Körper, eine Identität, eine Vergangenheit.
Aber was oder wer schaut da wirklich?
Wenn du tief genug gehst, wirst du feststellen:
Nicht der Körper schaut. Da ist ein Bewusstsein. Nur reines Sein.
Und genau das ist, was Jesus meinte, als er sagte: „Ich bin.“
Nicht „Ich bin dieser Körper“, nicht „Ich bin Jesus von Nazareth“, “Ich bin der Zimmermann” oder gar „Ich bin ein Mensch, der Gott gefunden hat.“
Er sagte nur : „Ich bin.“
Einfach Sein – jenseits von Form, Geschichte, Zeit oder Ego.
Er sah keine Trennung. Weder zwischen sich und Gott noch zwischen sich und den Menschen.
Er wusste: Es gibt nur das Eine.
Als er sagte: „Der Vater und ich sind eins“, sprach er nicht von zwei Dingen, die sich vereint haben. Er sprach von der ewigen Wahrheit: Es gab nie zwei.
Deshalb konnte er sagen: „Wer mich sieht, sieht den Vater.“ Denn da war keine Person „Jesus“ mehr – nur das ungeteilte Sein, das sich durch eine Form ausdrückte.
Das ist, was er erkannte. Und das ist, was er jedem zeigte, der bereit war zu sehen.
Nicht als eine Lehre. Nicht als Religion. Sondern als die radikale Wahrheit, die jede Illusion durchbricht
So ist dieses „Ich bin“ nicht auf ihn beschränkt. Es ist auch du.
Zeit existiert nicht
Zeit ist die größte Täuschung des Verstandes. Sie erschafft die Illusion von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft – und damit von Entwicklung, von Veränderung, von Wachsen. Doch wenn Zeit nur eine Projektion ist, dann ist auch Schöpfung nur eine Erfahrung innerhalb dieser Projektion.
Schöpfung ist wie ein Film, der auf einer Leinwand läuft. Für denjenigen, der sich im Film verloren hat, gibt es Anfang und Ende, Drama und Handlung. Doch für denjenigen, der die Leinwand sieht, gibt es nur eins: ein zeitloses Bild, das sich als Geschichte entfaltet, aber nie wirklich erschaffen wurde.
Jeder Moment, den du je erlebt hast, geschah jetzt. Jede Erinnerung, jede Zukunftsangst – sie existieren, wenn du genau hinschaust, nur als Gedanken im gegenwärtigen Augenblick.
Zeit ist das Mittel, mit dem das Ego, dein gedachtes Ich, sich am Leben hält. Es erzählt dir: „Du bist deine Vergangenheit. Du wirst erst vollständig sein, wenn XYZ in der Zukunft passiert.“
Aber das ist eine Lüge.
Denn in Wahrheit bist du bereits jetzt vollkommen.
Jesus wusste das. Deshalb lebte er nicht in der „Zeit“. Er lebte im ewigen Jetzt – und lud dich ein, es auch zu tun.
Dein Körper ist nicht wahr
Du hast gelernt zu glauben, dass du ein Körper bist. Dass deine Identität an Fleisch und Knochen gebunden ist.
Aber was, wenn dieser Körper genauso eine Illusion ist wie die Welt um dich herum?
Was, wenn du nicht IN deinem Körper bist, sondern dein Körper IN DIR erscheint?
Jesus identifizierte sich nicht mit dem Körper.
Er wusste: „Ich bin nicht dieser vergängliche Mensch. Ich bin reines Sein.“
Deshalb fürchtete er den Tod nicht. Denn wie kann etwas sterben, das nie wirklich geboren wurde? Das ist der Grund, weshalb er dem neugierigen Nikodemus erklärte, dass nach der unwahren Geburt im Fleisch eine wahre Geburt im Geist nötig ist, um wahrhaftig zu leben.
Im absoluten Sein gibt es kein Schöpfendes und kein Geschaffenes – weil beides nur zwei Seiten derselben Münze sind. Es gibt kein Werden, nur SEIN.
Und hier kommt das Paradoxon:
Du kannst Schöpfung nicht verstehen, solange du glaubst, dass sie existiert. Erst wenn du erkennst, dass es nie eine Trennung gab, wird klar: Alles ist bereits da. Es war immer da.
Die Erkenntnis, die Jesus hatte
Jesus hat die Welt nicht verändert.
Er hat sie durchschaut.
Er hat gesehen, dass Trennung eine Illusion ist.
Dass Schöpfung nicht passiert ist – weil es immer nur das Eine gab. Dass Zeit eine Täuschung ist – weil es immer nur Jetzt gibt. Dass er nicht sein Körper war – sondern pures Sein.
Und das ist es, was er dir zeigen wollte.
Er sagte nicht: „Betet mich an.“
Er sagte: „Ihr seid das Licht der Welt.“
Er sagte nicht: „Ich bin der Einzige.“
Er sagte: „Der Vater und ich sind eins.“
Und jetzt frage dich:
Was hält dich jetzt noch davon ab, deine Brille der Illusion abzulegen und die Wahrheit das zu erkennen?
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