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Die Ironie des ungeteilten Selbst

Hast du Lust mal frei, offen, aber “kopfüber”, auf eine Denkreise mitzugehen?

Alles begann nie. Nie endet alles. Es gab keinen wirklichen Anfang. Es gibt kein wirkliches Ende. Alles, was als „Anfang“ oder „Ende“ gedacht wird, kann nur ein Spiel der Wahrnehmung sein. Eine Irritation des allumfassenden Bewusstseins. Unsinn? Nein. Sinn. Absolut. Denn was unter dem Begriff “Ewig” zu verstehen ist, kann weder durch einen Anfang noch durch ein Ende markiert sein.

Was ist also passiert, daß wir von einem Anfang ausgehen?

ICH BIN sprach ES WERDE.

Das Alles-in-Allem-Selbst erschafft etwas ausserhalb der Einheit, die es selbst ist und alles beinhaltet? Wirklich? Ein Absurdum. Ist das ein Scherz oder eine Notwendigkeit? Wohl beides zugleich: Die Quelle – der Ewige Geist der Liebe, der immer war, ist und sein wird – denkt darüber nach, wie ein Leben ohne ihn wäre. Ein Gedanke verlässt jedoch seine Quelle nie. Dieser Gedanke erfordert somit, so lange er besteht, einen getrennten Raum innerhalb des Ganzen, in der sich die Form des Gedankes eine Zeit lang von allem und sich selbst getrennt erleben kann. Sozusagen ein unechtes Bewusstsein innerhalb des wahren Bewusstseins, welches sich scheinbar ausserhalb des eigenen Selbst, dem ungeteilten Ich der Liebe, wahrnehmen kann – aber eben nur scheinbar.

Denn es ist eine Unmöglichkeit. Ausser der bedingungslosen Liebe existiert nichts. Sie ist das einzige, das nicht hinterfragt werden kann. Sie ist allgegenwärtig. Sie ist die Quelle. Alles Getrennte, die Dualität, kann folglich nur innerhalb von Ihrer Einheit stattfinden, als ein ironisches Gedankenspiel ihrer selbst. Dieses „So-tun-als-ob“ wirkt in jenem erdachten Bewusstsein und in jedem Körper der darin erscheint fortan wie ein Anfang. Der Anfang von etwas, das vorher nicht zu existieren schien – und das es in Wahrheit, auf diese Weise begrenzt, nie geben kann. Eine Trockenübung mit der Folge, daß ein imaginärer Anfang, nun auch ein imaginäres Ende erfordert: Der Tod war geboren – In der Fantasie der Liebe.

Leben in Dualität scheint real, ist aber unwahr.

Leben als Liebe erscheint unwahr, ist jedoch die Wahrheit.

Wozu das Ganze? Es scheint, als startete das EWIGE SEIN eine Art Simulation von GETRENNTHEIT. Ein Spiel, das in einer getrennten Idee über sich selbst nur gespalten sein kann: Leben/Tod, Tag/Nacht, Gut/Böse, Richtig/Falsch, Angriff/Verteidigung, Gedanken/Gefühle, Männlich/Weiblich, Wahrheit/Lüge, Gott/Teufel. Die Idee von Getrenntheit erfordert in der Ganzheit eine interne Abkapselung – einen Körper. Aber innerhalb der Liebe kann der getrennt erdachte Gedankenkörper lediglich getrennt erscheinen, ohne dass er es wirklich ist. Wenn du dich also noch als Körper wahrnimmst, dann sei dir gewiss: Du befindest dich mitten in der Liebe und von ihr umgeben.

Dualität.

Die “Erschaffung” einer illusorischen Form, die in sich selbst nur gegensätzlich sein kann, gebildet aus erdachtem Material, um die Trennung von der Liebe erlebbar und wahrnehmbar simulieren zu können, wirkt wie etwas Neues, festes mit einem Beginn. Gleichzeitig als etwas Vergängliches mit Ende. Aber was könnte denn innerhalb des ewigen Alles-in-Allem tatsächlich und wahrhaftig Neues erschaffen werden?

Nichts. Raum und Zeit ist folglich nur eine Illusion. Ein innerer Ort, in dem der ironische Trennungsgedanken der Liebe erscheint, sich selbst vergessend austobt und nach der Erkenntnis des Irrtums in die Wahrheit zurück erinnert. Wie ein liebendes Herz, das vergessen hat, dass es ein liebendes Herz ist. Spaltung ist sein Wesen, weil alles darin sich getrennt wahrnimmt. Dieser Ort der Dualität erscheint so als eine Art Testumgebung. Wozu? Damit die Idee – der Trennung von sich selbst – dem Anschein nach echt stattfinden kann. Das sich darin nun befindende getrennte Bewusstsein, nennt dies, worin es sich zu befinden scheint, Schöpfung und versucht diesen Irrtum ewig zu erhalten. In dieser Form des Vergessens, dem Ausdruck von Trennung, verirrte sich das SEIN scheinbar im eigenen Spiel. Genial oder ein schelmischer Ursprung? Die Logik zeugt von beidem: Die Quelle „spielte“ das Vergessen, nur um das Erinnern überhaupt erfahren zu können. Aus einem Schmunzeln manifestierte sich die Welt, entstanden Formen, Leben, Geschichten. Alles nur ein kosmischer Witz in Selbstironie?

Was ist das Ziel?

Ohne die Erfahrung der Dualität als Illusion, gäbe es keine „Erkenntnis“ der Wahrheit: Das Erlebnis der Einheit.

Liebe ist Licht. Bedingungslos. Allgegenwärtig. Die Dunkelheit existierte also nie getrennt vom Licht. Sie existiert im Licht. Aber dort kann man sie nicht wahrnehmen, weil auch sie im Licht aufgenommen und durchleuchtet scheint. Ihre Aufgabe: Sie dient dem Licht immerwährend in ihrem Lichtsein. Dies ist das Grundprinzip, das sich in der Vergebung zeigt. Dunkle Schatten entstehen nur durch das Ego-Denksystem, das sich getrennt wahrnimmt und daher ständig urteilt in der vergeblichen Hoffnung, dadurch eine echte eigene Identität zu erlangen.

Trennung ist nur ein Gedanke. Zeit ist nur ein Gedanke. Raum ist nur ein Gedanke. All diese Gedanken wurden nur “ins Leben” gerufen, damit das, was EINS ist, sich selbst als getrennt fühlen und erleben kann. Warum? Um durch diesen Trick zu erkennen, daß es nie ein getrenntes Sein geben kann, weil immer ALLES EINS ist. Das, was ewig eins ist, spielt mit sich selbst Verstecken, nur um wiedergefunden zu werden. Es vergisst sich scheinbar selbst, nur um sich an sich selbst erinnern zu können. Die Dualität kann nicht aus sich selbst heraus entstehen, sie beweist geradezu die Existenz jener Einheit, die ihr Ursprung ist.

Die Welt ist der Ort des Vergessens und der Erinnerung der Wahrheit: Der Existenz der Liebe, in der alles integriert ist, was existiert.

Die Welt wurde geglaubt ernst zu sein. Das Ego-Denksystem glaubte sich vom ungeteilten ICH abspalten zu können. Menschen erschafften Regeln, Rituale, Religionen, Gesetze. Sie glaubten an Schuld, an Opfer, an Grenzen. Sie kämpften, liebten, litten, hofften und fürchteten, alles in einem großen Drama. Mit Pauken, Bomben und Raketen. Doch das inszenierte Theaterstück war nur ein Spiegel des Einen: Der Einheit des ungeteilten ICH BIN der bedingungslosen Liebe. Alles, was erlebt wird, findet innerhalb der Liebe statt, die niemals getrennt sein kann. Das wahre Ich ist in Ihr und sie ist das wahre Ich. Erkannt?

Jede Angst, jede Wunde, jeder Gewinn, jeder Verlust, jedes Missverständnis, jede Freude – alles ist ein Teil des Spiels, um zu erkennen, dass niemals etwas verloren war. Alles, was gesucht wird, ist schon da. Jeder erdachte Mangel ist schon gestillt. Es gibt nichts, das außerhalb dieses Einen existiert und gesucht werden müsste. Alles, was als „anders“ gesehen wird, ist lediglich das Spiegelbild dessen, was immer eins ist.

Alles was Bedeutung hat, ist die Erkenntnis des Einen.
Ohne die Erkenntnis des Einen, hat nichts Bedeutung.

Die bedingungslose Liebe schaut auf alles in sich, ohne zu urteilen oder zu bewerten. Diese wahre Sicht ist jene Beobachtung, die alles verändert. Alles. Denn die Beobachtung in Liebe ist nicht nur passiv — sie ist kreativ. Sie ist die Schau der Wahrheit. Und die Wahrheit kommt immer ans Licht. Was wir schauen, verstärkt sich. Was wir im Unsichtbaren sehen, kommt ins Sichtbare. Jeder Gedanke, jedes Urteil, jede Achtsamkeit wird zu einem Werkzeug der Wahrheit. Wer hinschaut, erkennt das Spiel und kann den Widerhall der Welt-Illusion in sich selbst sehen. Denn die Welt findet in dem Einen statt, dessen bedingungslose Liebe alles integriert, was ist. Nichts wird zerstört, nichts geht verloren. Alles, was passiert, wird von der Liebe beobachtet. Sie ist der wahre Gott der sieht und nicht verurteilt. Ihre Beobachtung führt zur Erinnerung: Das Eine, das immer ist, das immer war, das nie getrennt ist. Du bist DER EINE, der von sich sagt: ICH BIN – die Quelle aller Dinge.

Die Quelle lacht. Und das Lachen ist nicht über irgendjemanden oder etwas. Es ist die Freude darüber, dass alles ernst genommen wurde, obwohl niemals etwas ernst gemeint war. Die Welt ist nicht ernst gemeint, weil sie in ihrer Dualität nicht mit der Wahrheit der Einheit der Liebe übereinstimmt, aber dennoch integriert ist. Das Einzige was ernst zu nehmen ist, ist der liebevolle Humor des ungeteilten ICH. Die Ironie der bedingungslosen Liebe, in welcher sie alles in sich integriert liegt gerade darin, dass sie den Mörder genauso liebt und integriert wie das Opfer. Leben mit Körper oder Leben ohne Körper – beides für sich ist jeweils kein wahres Leben. Durch die Auferstehung der Toten wird dies deutlich. Die Liebe jedoch, die beide unmöglichen Gedanken in sich integriert, gleichermaßen liebt und niemals jenes getrennte Wesen ausübt, offenbart sich so als das wahre Leben.

Damit dieses wahre Leben in Erkenntnis kommen konnte, war die Simulation notwendig: Alles, was getrennt wahrgenommen wird, ist nur eine ver-rückte Idee – eine simulierte Wahrnehmung eines simulierten Selbst in einem simulierten Raum, mit dem Ziel der Erkenntnis des wahren ungeteilten Ich als wahre Identität. Alles, was getrennt erlebt wird, ist nur eine Möglichkeit und Einladung, das WAHRE SELBST zu erkennen: Als EINS.

Ich bin

Die kosmische Ironie zeigt sich, wenn verstanden wird: Es gibt keinen Anfang, kein Ende, keinen Schuldigen und kein Opfer. Alles ist das Eine, das sich selbst erlebt, das sich selbst vergisst um sich wiederzufinden, das sich selbst erkennt. Es gibt in der Trennung keinen realen Tod und kein reales Leben. In der Wahrnehmung der Trennung ist der Tod nur das Gegenstück jenes unechten Lebens, das sich lediglich als Gegenteil eines erfundenen Todes definiert und von ihm abhängig ist, da es ständig in Angst vor ihm lebt. Das wahre Leben jedoch, das keinen Tod kennt, ist nur in der EINHEIT DES ALLES IN ALLEM zu finden – dem ewigen ICH BIN – und das ist die allgegenwärtige bedingunglose Liebe, die weitgehend noch unerkannt in jeder Form und in jedem Körper wohnt. In dieser Erkenntnis dieser Liebe endet das Spiel der Trennung. Alles ist Ruhe, alles ist Frieden, alles ist.

Jede Erfahrung, jede Begegnung, jede Freude und jedes Leid führt zur gleichen Erinnerung: Alles, was erlebt wird, ist Ausdruck des Einen. Nichts ist verwerflich, alles dient der Erkenntnis. Alles, was erscheint, will nur daran erinnern, wer schon immer da war. Die Ironie ist, dass das, was gesucht wurde, niemals verloren war. Es ist die Liebe selbst, die sich eigens als die Ungeliebte spielte, um sich danach sehnen zu können, von sich selbst geliebt zu werden. Auf diese Weise erinnert und erkennt sie sich selbst in jeder Form.

Das ist der Scherz, das ist die Freude, das ist die Freiheit: Alles darf sein, alles ist willkommen, alles ist Eins. Es gibt kein Außen, es gibt keine Trennung, es gibt nur das Eine, das alles erlebt. Ohne Bewertung, ohne Bedeutung, ohne Urteil, ohne Namen. Denn alles ist identisch in dem Einen. Alles ist Ihm gleich. Alles ist Er. Er ist Alles. Wer dies erkennt, muss nichts mehr tun, um zu sein. Alles, was geschieht, ist Teil der Erinnerung, dass niemals etwas getrennt war.

Das Lachen der Quelle ist ihre Leichtigkeit. Sie fließt durch alles – durch dich – hindurch. Und so wird klar: Die ganze Welt ist nur eine Einladung, zu erkennen, dass immer alles eins war und ICH BIN.

Das Ende des Anfangs, den es nie gab, sowie der Anfang des Endes, das es niemals geben wird, ist diese Selbstironie der bedingungslosen Liebe.

Zum Schmunzeln:

"Ich war eine Zeit dort, so dachte ich. Echt. In mir. Es gibt in diesem Raum NICHTS, nur Getrenntheit, um jene alles integrierende Einheit zu erkennen, die ICH BIN. Beides, Leben im Körper und Leben ohne Körper, habe ich in jener Gedankenwelt als identisch erfahren. Ich sehe darin keinen Unterschied. Für mich ist alles Eins und zeugt von mir. Das liebe ich, in jeder Form, bedingungslos."

Sagt der Erkannte augenzwinkernd, als er sich daran erinnert, dass er sich selbst - als der Ewige - scheinbar einen Augenblick vergessen hatte.

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