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Die magische Wirkung deiner Bewertungen

Vielleicht fragst du dich oft, was die Ursachen für die Probleme und das Leid in deinem Leben sind. Dabei suchst du die Gründe meist im Außen und bewertest dein Umfeld, um Sicherheit und Antworten zu finden. Doch genau das kann die Situation noch komplizierter machen, weil du dich dadurch immer tiefer in negativen Gedankenschleifen verfängst, die sich am Ende auch gegen dich selbst richten. Gerne möchte dir helfen, diesen Kreislauf zu durchbrechen, damit du einen neuen Blickwinkel einnehmen kannst, um die wahre Quelle deines Seins zu erkennen.

Wenn du eine Sache als “besonders” deklarierst oder für “bedeutsam” erklärst, verbindest du mit ihr nicht nur dein Herz. Du erschaffst dabei – wenn auch ungewollt – eine Trennung: Wenn du etwas als “Besonders” deklarierst, hat das auch immer eine Gegenseite. Was dir bedeutend erscheint, erhebt sich wie von selbst über anderes, das plötzlich unbedeutend wird. Du setzt etwas auf einen hellen Thron und lässt anderes im Schatten verschwinden. Mit ungeahnt magischer Auswirkung geschieht dies völlig unbewusst. Denn in einer möglichen Erhöhung, als gedachter Gewinn, liegt immer gleichzeitig auch die mögliche Erniedrigung als Verlust verborgen. Mit einem auf diese Weise erzeugten Gefühl der künstlichen Freude erschaffst du UNBEWUSST den Schmerz. Bewertung und Entwertung sind untrennbar zwei Seiten derselben selben Medaille.

Diese von dir erzeugte Trennung wirkt sich natürlich auf dein Inneres aus – darauf, wie du dich selbst siehst – und auf dein Verhalten gegenüber anderen. Unbewusste innere Konflikte. Jener Augenblick, in welchem du die Möglichkeit einer Erhöhung (Trennung) in Betracht ziehst, ist auch die Geburtsstunde der Angst in dir, selbst erniedrigt (getrennt) werden zu können. Denn in einer durchweg dualen Welt ist der Gedanke, nur eine von zwei zusammenhängenden Seiten für sich beanspruchen zu können, ein Irrtum.

Die bedingungslose Liebe hingegen kennt keine Trennung. Sie entspringt nicht der dualen Welt, sondern die duale Welt ist in ihre Existenz eingebettet. Sie ist Einheit. Sie sieht alles gleichermaßen, nicht als bedeutend oder unbedeutend, sondern einfach als das, was es ist: vollkommen. In dieser Wahrheit verborgen liegt auch die immerwährende Einladung, jederzeit in die bedingungslose Liebe zurückzukehren, wo alles seinen gleichen Wert hat und frei fließen darf.

Ich möchte dir einige Beispiele geben und mit ihnen ihre Auswirkungen auf dich und dein Leben mit anderen aufzeigen. Wenn sie auch nicht hundertprozentig auf dich zutreffen mögen, erlaube dir, die Wirkungsweise zu betrachten und diese wie eine Schablone über deine eigenen Lebensbereiche zu legen, um zu prüfen, ob nicht doch der ein oder andere genannte Mechanismus, sich auch in deinem Leben wiederfindet. Der Punkt der “magischen” Auswirkung beschreibt dabei immer, auf welche Weise du dich von dir selbst und anderen trennst.

Religion und Ideologie

Du findest Orientierung in einer Religion oder einer weltanschaulichen Überzeugung. Doch wenn du diese über alles erhebst, erschaffst du – entgegen der allesvereinenden, bedingungslosen Liebe – Trennung. Vielleicht empfindest du Scham und Schuld, oder hast Angst vor der Hölle, wenn du den hohen Maßstäben deines Glaubens oder deiner Ideologie nicht gerecht wirst. Die Folge: Zweifel. Du suchst Bestätigung und kämpfst mit inneren Konflikten, wenn du nicht perfekt in deinen Überzeugungen lebst.

“Magische” Auswirkung: Du kannst Menschen, die anders denken, schnell als „falsch“, „unwissend“ oder “ungläubig” betrachten. Vielleicht fühlst du dich ihnen überlegen oder empfindest Unverständnis für ihre Sichtweisen. Diese Urteile schaffen eine Kluft zwischen dir und ihnen. Entsprechend deinem gewählten inneren Abstand zu dir selbst – der bedingungslosen Liebe. Eine Trennung, die in ihrer Wahrheit jenseits aller Überzeugungen, gar nicht existiert.

Beruflicher Erfolg

Deine Identität ist dein Job. Du erklärst Karriere als bedeutend und verbindest deinen Wert mit deinen Leistungen. Wenn du Rückschläge erlebst, fühlst du dich schnell wertlos oder wie ein Versager.

“Magische” Auswirkung: Du bewertest Menschen danach, wie erfolgreich sie sind. Vielleicht beneidest du die, welche „mehr“ haben, oder du schaust herab auf jene, die weniger erreicht haben. In Gesprächen versuchst du unbewusst, dich zu beweisen und deinen Wert zu steigern.

Partnerschaft

Du erhebst deinen Partner, deine Beziehung oder auch nur dein diesbezügliches Idealbild auf ein Podest und fühlst dich abhängig davon. Konflikte oder schon Meinungsverschiedenheiten lösen aber tiefe Verlustängste in dir aus, weil dein Selbstwert daran gekoppelt ist. Vielleicht wirst du dadurch aggressiv oder sogar depressiv.

“Magische” Auswirkung: Du kannst andere als unbedeutend empfinden, wenn sie nicht in deine romantische Welt passen. Gleichzeitig urteilst du vielleicht über Menschen, die keinen oder den “falschen” Partner haben, oder nicht nach deinen Maßstäben “lieben”. Das Vergleichen ist dein Lebenselixir geworden.

Schönheit

Du misst deinem Äußeren enorme Bedeutung bei und bist hart zu dir selbst, wenn du deinem eigenen Ideal nicht entsprichst. Dein Spiegel wird zum Richter, und Selbstkritik begleitet deinen Alltag. Auch hier siehst du dich gezwungen dich tagein tagaus zu vergleichen. Unsicherheit ist dein Begleiter.

“Magische” Auswirkung: Du bewertest unbewusst stets die äußere Erscheinung anderer. Menschen, die deinem Schönheitsideal nicht entsprechen, können weniger Wert in deinen Augen haben. Gleichzeitig können schöne Menschen dir Neid bereiten oder gar eine Bedrohung darstellen. Selbstzweifel ist nie fern von dir, denn gerade er ist es, den du durch diese Form der Erniedrigung anderer Menschen zu bezwingen versuchst.

Gesundheit

Du erklärst körperliche Perfektion für bedeutend und tust alles dafür. Du empfindest Scham oder Schuld, wenn du Schwäche zeigst. Du fühlst dich unvollständig und kämpfst gegen das Altern deines Körpers an. Krankheit macht dir große Angst. Der Tod noch mehr. Für hoffnungsvoll klingende Programme und Methoden gibst du vielleicht sogar viel Geld aus.

“Magische” Auswirkung: Du beurteilst unbewusst Menschen, die in deinen Augen nicht gesund leben und Dinge tun, von denen du überzeugt bist, dass MAN sie nicht macht. Vielleicht empfindest du Ablehnung gegen sie. Du machst sie ständig auf ihre “Fehler” aufmerksam und willst, dass sie dir endlich zustimmen. Tun sie es nicht, bist du in deinen Augen trotzdem besser als sie. Auch wenn du von Zeit zu Zeit selbst an dir zweifelst.

Familie

Du erklärst Familie als den höchsten Wert und leidest, wenn Konflikte entstehen oder Erwartungen nicht erfüllt werden. Du fühlst dich verantwortlich für den „Zusammenhalt“ und versagst in deinen Augen, wenn es anders kommt. Auch wenn du locker wirken willst, um dem Zeitgeist zu entsprechen, so willst du doch, dass die Familienmitglieder so leben, wie du es für richtig hältst. Meist tun sie es aber nicht. Wo entlädt sich dann dein Druck, Widerstand und Frust?

“Magische” Auswirkung: Du kannst Menschen, die anders leben, als weniger wertvoll oder gar falsch empfinden. Vielleicht verurteilst du ihre Lebensentscheidungen, ohne es zu merken. “Das macht man nicht”, ist ein Standartsatz von dir geworden. Dass du dich ständig mit anderen vergleichst, bemerkst du nicht. Dabei ist der Vergleich die Türe zur Unzufriedenheit. Daher findest du auch überall etwas zu bemängeln.

Besitz

Du machst materiellen Wohlstand zur Grundlage für Sicherheit und dein Glück. Der Verlust von Besitz oder das Gefühl, nicht genug zu haben, löst Ängste oder Minderwertigkeitsgefühle in dir aus.

“Magische” Auswirkung: Du kannst Menschen nach ihrem Besitz bewerten – entweder neidisch auf “die Reichen“ schauen oder „die Armen“ abwerten. Dein Umgang wird von äußerlichen Maßstäben geprägt. Sarkasmus ist dir nicht fern. Auch hier wird durch Vergleichen neue Unzufriedenheit entstehen, die in dieser Art von Spirale nur durch neuen Konsum eine Zeitlang kompensiert werden kann.

Meinungen anderer

Du machst die Anerkennung anderer zum Maßstab für deinen Wert. Kritik verletzt dich tief, und du fühlst dich leicht unsicher oder klein, wenn du nicht allen gefallen kannst. Du willst es immer allen recht machen und unbedingt vermeiden, dass jemand etwas Schlechtes über dich denkt.

“Magische” Auswirkung: Du versuchst, dich anzupassen oder zu gefallen, anstatt authentisch zu sein. Gleichzeitig kannst du auch schnell über andere urteilen, die sich aus deiner Sicht nicht „korrekt“ verhalten. Dadurch baust du dir eine Sicherheitszone auf, in der du dir “begründet” erlauben kannst, dich als etwas Besseres zu fühlen. In Wahrheit basiert deine Angst, was andere über dich denken können darauf, dass du ja selbst immer über andere urteilst, sie bewertest und einschubladierst – ohne dir dessen bewusst zu sein. Beende das eine, so endet das Andere automatisch.

Wissen

Du fühlst dich wertvoller, wenn du etwas weißt, und minderwertig, wenn du unwissend bist. Du neigst dazu, führend mitreden zu wollen. Gespräche, bei welchen du nicht mitreden kannst, lösen in dir Gefühle aus. Minderwertigkeit, Ausgrenzung oder Selbstzweifel machen sich breit.

“Magische” Auswirkung: Fehler fallen dir sofort auf. Denn du weisst es ja besser. Du kannst Menschen, die weniger wissen, für weniger intelligent halten. Gleichzeitig fühlst du dich von Menschen mit mehr Wissen bedroht oder gezwungen, dich beweisen zu müssen. Daher “duldest” du eventuell auch mindestens einen “unintelligenten” Menschen in deinem Umfeld, denn durch ihn ist es dir möglich, eine gewisse Menge des benötigten Gefühls “Sicherheit” als emotionalen Grundstock dauerhaft zu generieren.

Erfahrungen

Du suchst ständig nach neuen, aufregenden Erfahrungen, um deinem Leben Bedeutung zu geben. In ruhigen, alltäglichen Momenten fühlst du dich leer oder rastlos. Stille kannst du kaum ertragen.

“Magische” Auswirkung: Du kannst Menschen, die weniger Abenteuer suchen, als langweilig oder einfallslos wahrnehmen. Vielleicht fühlst du dich überlegen, wenn du „mehr erlebt“ hast, und vergleichst dich oft. Aber am liebsten erzählst du deine Geschichten.

Zeit

Du misst dich an deiner Produktivität. Wenn du nichts „Sinnvolles“ tust, empfindest du Schuld oder Unruhe. Entspannung wird zur Herausforderung. Ruhe ist für dich sinnlos.

“Magische” Auswirkung: Du kannst Menschen, die langsamer oder anders leben, als faul oder ineffizient bewerten. Vielleicht spürst du Ungeduld, wenn sie nicht deinem Tempo folgen. Unperfektes ist inakzeptabel. Nur: Wie perfekt muss ein “perfekt” sein, um deinem “perfekt”, perfekt zu entsprechen?

Die destruktive Wirkung dieser Wahrnehmung:

In jedem dieser Beispiele siehst du, wie das Festlegen von Bewertung und Bedeutung dich selbst verletzt und immer gleichzeitig auch eine Kluft zwischen dir und anderen schafft. Und damit auch eine Trennung von dir zu deinem Inneren. Du wirst hart zu dir selbst und distanzierst dich von anderen, weil du sie durch die Brille deiner Urteile betrachtest. Während du von deinem eigenen Anspruch versklavt lebst. Diese ständige Trennung – zwischen dir und anderen, zwischen „gut“ und „schlecht“ – erzeugt Leid und Unfrieden.

Der Ausweg: Die Einladung der bedingungslosen Liebe

Die bedingungslose Liebe fragt nicht, was bedeutend oder unbedeutend ist. Sie liebt dich genauso in deinem Erfolg wie in deinem Scheitern, in deinem Lächeln wie in deiner Träne. Sie sieht dich und andere als vollkommen, ohne Bewertung. Der Ausweg liegt darin, diese IN DIR vorhandene Liebe Schritt für Schritt in dein Leben zu integrieren:

Selbstannahme: Erkenne, dass dein Wert unabhängig von äußeren Maßstäben ist. Du bist bereits vollkommen. Warum? Weil die bedingungslose Liebe nichts an dir auszusetzen hat. Sie ist es ja gerade, die dein Ursprung ist, dein SEIN. Du, alle und alles….Alles, alles und du….ist besonders und wertvoll.

Mitgefühl für andere: Verstehe, dass andere ebenfalls mit der Dualität kämpfen, sich definieren und urteilen – so wie du. Sie sind nicht getrennt von dir. Dies im Kollektiv gemeinsam zu erkennen, wird diesem Spuk ein Ende bereiten. Denn all unsere trennenden Aktionen und Reaktionen sind in der bedingungslosen Liebe gar nicht nötig.

Loslassen: Lerne, Bedeutungen loszulassen, die dich gefangen halten. Sieh alles als gleichwertig und als Teil des Lebens, der Liebe.

Die bedingungslose Liebe wird dich befreien. Denke über sie und ihr Wesen nach!

Wie du dein Leben in der bedingungslosen Liebe trainieren kannst:

1. Achtsamkeit üben: Beobachte deine Gedanken, wenn du etwas als bedeutend oder unbedeutend einstufst. Erkenne die Trennung, die dadurch entsteht.

2. Annehmen, was ist: Übe, jeden Moment und jedes Gefühl zu akzeptieren – ohne Widerstand, ohne Urteil.

3. Dankbarkeit entwickeln: Sieh die Schönheit in allem, auch im vermeintlich Unbedeutenden und als unschön Deklariertem.

4. Loslassen von Erwartungen: Befreie dich von der Vorstellung, dass etwas IRGENDWIE sein muss, um wertvoll zu sein.

5. Selbstliebe praktizieren: Liebe dich selbst in all deinen Facetten, unabhängig von äußeren Umständen. Du darfst das, denn die bedingungslose Liebe steht allen gleichermaßen zu, AUCH DIR.

6. Lerne, die Stille auszuhalten. Verweile in Ruhe und verbinde dich mit dem tiefen Empfinden, dass alles eins ist.

7. Vergebung üben: Vergib dir selbst und allen anderen für die Trennungen, die ihr geschaffen habt. Nimm eine immerwährende vergebende Haltung ein.

8. Präsenz im Jetzt: Lebe im Moment, ohne den Dingen eine Rolle oder einen Wert zuzuschreiben. Bedingungslose Liebe hat keine Vergangenheit und keine Zukunft. Sie ist immer LIVE. Immer JETZT.

9. Hingabe: Vertraue darauf, dass alles, was geschieht, Teil eines größeren Flusses ist.

10. Liebe ohne Bedingungen: Öffne dein Herz für alles – Menschen, Dinge, Erfahrungen – ohne es an Bedeutungen zu knüpfen.

11. Hör zu!

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