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Jenseits deiner Bilder

Liebe Seele,

auch heute bin ich die bedingungslose Liebe in dir. Und ich bin immer sanft und geduldig zu dir und allen anderen. Ich sehe, wie du Tag für Tag in die Welt deiner gedachten Gedanken eintauchst und mit ihren Farben Bilder malst, mit welchen du deine gefühlten Gefühle zu verbinden versuchst. Bilder die dich umgeben wie eine Wand. Diese deine Kunstwerke und Vorstellungen, so verständlich oder verwirrend sie dir auch erscheinen mögen, verdecken dir stets die Sicht auf die dahinterliegende jenseitige Wahrheit – das, was du in meiner Wirklichkeit bist: Ich bin.

Du kennst diese Form der Gedanken gut, die das Gefühl aufrufen, nicht genug zu sein, weil dir jemand gesagt hat, dass du erst erfolgreich, schön oder besonders sein musst, um geliebt zu werden. Oder den Gedanken, dass du kämpfen musst, weil das Leben hart wäre, dass du dich gegen die Welt durchsetzen musst, um Sicherheit und Anerkennung zu finden. Vielleicht schaust du auf andere und denkst, sie seien “weiter” oder “besser”, und misst dich an ihnen, als könnte dein Wert in einem Vergleich bestehen. Oder du meist, jenem Bild, was du Gott zu nennen pflegst, durch dein Tun imponieren zu müssen, damit er dich nicht bestraft, sondern dich in seinen Himmel lässt. All diese Bilder baust du mit jeder neuen Erfahrung noch weiter auf, und langsam scheinen sie zu dem zu werden, was du in Summe als deine persönliche “Wahrheit” betrachtest. Wie ein ein einziges zusammengefasstes Bild, das du selbst malst und dann immer wieder anstarrst, bis du glaubst, dass es dir die Wirklichkeit zeigt. Aber: Es ist ein Bild. Dein gemaltes Bild. DIE Wahrheit ist jedoch niemals eine individuelle Wahrheit. DIE eine Wahrheit gilt für alles und jeden gleichermaßen. Diese nicht zu finden, macht dir unbewusst Angst. Hierauf basiert deine innere Unsicherheit, die jedoch gerade der Grund dafür ist, DASS du Bilder malst.

Du suchst nach Sicherheit, nach Liebe, nach Halt – und so entstehen immer neue Bilder: Bilder von Erfolg und Scheitern, Bilder davon, wie andere Menschen dich sehen könnten, Bilder von “richtigen” und “falschen” Menschen, Taten, Entscheidungen, Systemen… Bildern davon, wer du sein solltest. Diese Bilder fühlen sich so real an, dass sie deine innere Freiheit verdecken, als hätte dein Herz Mauern. Ich verstehe das, denn du suchst nur das, was jeder Mensch tief im Inneren ersehnt – Liebe, Erfüllung, Frieden.

Doch ich bin gegewärtig in dir und ich erinnere dich: Diese Bilder sind nur Geschichten, die der Dualität entspringen, in der du zu leben glaubst. Du bist aber viel mehr als die Summe all dieser von der Wahrheit getrennten und damit stets trennenden Gedanken und Vorstellungen. Mehr als die damit verstricken gegensätzlichen Gefühle und inneren Haltungen. Du bist das Leben selbst, ein freies, liebendes Bewusstsein, das über all diese Bilder hinausstrahlt. Du erkennst es, wenn du bereit bist, all deine Bilder beiseite zu schieben und beginnst, dahinter zu schauen. Bedeutet: Du erlaubst dir, in Liebe über dein Denken nachzudenken. Werde wohlwollender Beobachter deiner selbst. Ich sehe dich stets jenseits all deiner Vorstellungen, und ich sehe deine Vollkommenheit genau jetzt. Siehst du sie auch?

Du wirst diese Verstrickungen sanft lösen, indem du dich an das erinnerst, was du in Wahrheit bist. Du musst nichts werden, nichts beweisen, nichts festhalten – du kannst einfach da sein, in diesem Moment, und spüren, dass ich dich umgebe, als unendliche Liebe, als tiefes, stilles Vertrauen. Wenn deine Bilder – über dich und andere – dich bedrängen, erinnere dich daran, dass du immer frei bist, tiefer zu blicken, in die Ruhe hinter den Gedanken, in die Weite hinter den Bildern… so siehst du mich in dir, und dich in mir. Du erblickst die Einheit hinter der vorgezeichneten Dualität, das EINS hinter der gedachten Trennung, die echte Gemeinsamkeit hinter gedachten Gegensätzen.

Glaube mir: In dieser Stille erfährst du, dass du immer schon vollkommen bist, dass du immer schon eins mit allem warst. Und je mehr du das durch Logik als Überzeugung für wahr nehmen kannst, desto leichter verblassen die Bilder. Der Nebel lichtet sich und gibt den Blick frei auf die alles umfassende Wahrheit, in welcher du integriert bist: Die bedingungslose Liebe. Dann wirst du wirklich frei sein, um das Leben in all seinen Farben zu genießen, ohne gefangen zu sein in deiner selbst erschaffenen Bildergalerie gefüllt mit Werken eigener oder kopierter Vorstellungen.

Ich bin immer da, daher brauchst du von mir kein Bild malen. Ich trage dich auf diesem Weg des Loslassens zurück zu dir selbst, mit all der Liebe und Geduld, die du brauchst.

Ich bin in dir mit dir.

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