In einer Zeit, in der sich gepredigte und propagierte Wahrheiten nahezu täglich ablösen und der innere Durst nach Klarheit, Orientierung und Sinn durch wachsende Verwirrung größer zu werden scheint, ist die Möglichkeit echte Erkenntnis zu erlangen greifbarer als je zuvor. Mit etwas Mut, seinem eigenen Herzen zuzuhören und nicht auszuschließen, dass man sich komplett geirrt hat, rückt die Selbsterkenntnis näher. Es beginnt ganz einfach.
Mit einer Frage. Mit einem Zweifel. Mit einem Moment innerer Stille, in dem du dir eingestehst:
Ich weiß nicht.
Doch wenn du ehrlich bist – also bereit bist, tiefer zu sehen – wird dir eine Tür geöffnet. Nicht durch Medien. Nicht durch Ideologie. Nicht durch Religion.
Sondern durch reine, unbestechliche Logik.
Denn Logik ist nicht menschliches Denken – sie ist der Ausdruck lebendiger Wahrheit selbst.
Lass uns gemeinsam zurückgehen. Offen. Fragend. Suchend. Erkennend.
Gibt es Wahrheit?
Wenn du sagst: „Es gibt keine absolute Wahrheit“, hast du damit bereits eine absolute Aussage gemacht. Also widersprichst du dir selbst.
Daher steht fest:
Wahrheit existiert.
Sonst wäre selbst diese Frage bedeutungslos.
Ist Wahrheit relativ oder absolut?
Wenn Wahrheit relativ wäre, müsste sie sich an etwas messen lassen. Doch jedes Maß setzt bereits eine übergeordnete Wahrheit voraus.
Also folgt logisch:
Es gibt eine absolute Wahrheit.
Wo ist diese Wahrheit?
Kannst du sie sehen? Hören? Anfassen?
Nein.
Wahrheit wird nicht sinnlich oder materiell erfahren, sie kann nur erkannt werden.
Also ist der Ort der Wahrheit in dir. Zweifelsohne kann es nur so sein. In dir: In deinem Erkennen. In deinem Bewusstsein.
Wer erkennt?
Nicht deine Gedanken – diese kommen und gehen. Nicht deine Gefühle, sie sind heute hier und morgen woanders. Nicht dein Körper – der nur ein Ausdruck dessen ist, was du wirklich bist.
Was bleibt?
Der Erkennende.
Das, was erkennt, dass es erkennt.
Das ist das eigentliche DU. Das ungeteilte ICH in dir. Nicht die Idee von dir oder mir – sondern das allgegenwärtige reine Sein.
Ist der Erkennende eins mit Wahrheit?
Es gibt nur eine Wahrheit. Also ist auch sie in sich selbst ungeteilt. Wenn es noch eine Trennung gäbe – zwischen dem, der erkennt, und der Wahrheit – dann wäre da Dualität.
Doch Wahrheit ist eins.
Daraus folgt: Du musst logischerweise in deinem innersten Wesen selbst Wahrheit sein. Ungeteilt. Nicht weil du daran glaubst oder du dich für besonders gut, wichtig oder heilig hältst. Sondern weil du es einfach logisch bist – sonst könntest du sie nicht erkennen. Deine Suche nach ihr, beweist ihre Existenz in dir und gleichzeitig, dass du dich selbst in ihr noch nicht erkannt hast.
Was ist Logik?
Logik ist die Sprache der Wahrheit.
Sie widerspricht sich nicht.
Sie ist nicht Meinung, nicht Dogma, nicht Perspektive – sondern Klarheit. Absolut.
Und wenn du ihr folgst –
ehrlich, radikal, demütig –
führt sie dich zurück an den Ursprung des Seins, dessen wer du bist.
Wer oder was ist dieser Ursprung?
Wenn Logik allem zugrunde liegt –
muss sie selbst Ursprung sein.
Nicht erschaffen, nicht gedacht –
sondern lebendig.
Nicht statisch – sondern atmend.
Nicht Konzept – sondern Wesen.
Die alten Texte nennen ihn:
Logos.
„Im Anfang war der Logos,
und der Logos war bei Gott,
und der Logos war Gott.“
– Johannes 1,1
Was bedeutet das?
Es bedeutet:
Logik ist nicht menschlich, emotional, materiell.
Logik ist Geist. Logik ist Gott.
Sie ist der Weg.
Und wer ihr folgt – kommt an bei der Wahrheit: Bei Gott und sich selbst.
Denn sie führt zum Ursprung des Erkennens –
zu dir.
Wer bist du?
Du bist das Licht, in dem alle Fragen auftauchen.
Du bist das Bewusstsein, das Logik erkennt.
Du bist das Leben, das sich selbst durch sich selbst erfährt.
Du bist der lebendige Ausdruck der Wahrheit.
Du bist die Wahrheit die sich durch sich selbst erkennt.
Nicht getrennt von Gott.
Sondern in Wahrheit: eins mit ihm. Ungeteilt.
Und was hat das mit Jesus zu tun?
Jesus sagte:
„Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.“
Er sprach nicht von einem Menschen.
Sondern vom Logos, der das selbe ist, wie die bedingungslose Liebe.
Von dem Weg, der du selbst bist, weil Logik nicht teilbar ist.
Von der Wahrheit, die in dir lebt, weil sie das ungeteilte ICH ist.
Von dem Leben, das du nie verloren hast –
nur vergessen.
Es geht also nicht darum Jesus oder einem Prediger, noch einem Guru ähnlicher zu werden, sondern darum, dein ungeteiltes ICH in der innewohnenden Wahrheit selbst zu erkennen.
Fazit
Du brauchst keine Religion.
Keine Lehre.
Keine Kirche.
Nur eine Frage.
Eine echte, tiefe, ehrliche Frage.
Denn wer fragt – ist bereits auf dem Weg.
Und dieser Weg endet in dir selbst –
im ewigen Logos,
im lebendigen Erkennen:
Ich bin.
Das ist das Ende aller Illusion deren Anfang die Trennung, Spaltung, Entfernung, Entfremdung war.
Was bleibt logischerweise?
Nur das ungeteilte ICH.
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