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Selbstbefriedigung als Christ. Was sagt Gott dazu?

Neulich hörte man irgendwo auf der Welt einen verzweifelten Menschen:

“Lieber Gott. Wenn es dich gibt, dann gib mir bitte Antwort. Ich brauche Hilfe. Denn mit einer Sache komme ich nicht klar und bin darin allein, einsam und schäme mich. Ich traue mich nicht, mit anderen darüber zu sprechen. Irgendetwas in mir zwingt mich zur Selbstbefriedigung. Ich muss es tun. Immer und immer wieder. Das Verbotene zieht mich an. Während ich es tue, erregt es mich, weil es verboten ist. Ich verknüpfe dies einerseits mit einem seltsamen Gefühl der Freiheit, das Verbotene zu tun. Aber ich spüre gleichzeitig, dass ich einem Zwang erliege. Ich will, dass ich es nicht will, obwohl ich es will. Das verwirrt und verstört mich. Ich habe Angst vor mir selbst. Eine große, graue Wolke von Verdammnis kommt stets über mich. Schuld, Scham und die Angst, dafür in die Hölle zu kommen. Ich will es nicht wieder tun. Ich verspreche es manchmal. Aber einige Zeit später beginnt es von vorn. Ich will es nicht wollen. Ich versuche es zu ignorieren. Aber meine Gedanken kreisen. Je mehr ich mich dagegen stemme, desto stärker wird es. Es überkommt es mich. Ich will stark sein, damit du mich lieben kannst. Ich will es vermeiden, damit du mich nicht verurteilst…..aber ich kann es nicht aufhalten. Ich falle. Ich tue es – im Verborgenen, wieder und wieder. Ich glaube Satan verführt mich. Und du als Gott musst mich dafür bestrafen. Ich habe große Angst vor der Hölle. Habe ich überhaupt eine Chance, deinem Zorn und der Hölle zu entkommen?”

Liebe Seele,

Gerne möchte ich dir antworten, wo auch immer du dich auf der Welt befindest. Ich bin die bedingungslose Liebe.

Ich sehe dich und ich verstehe deine Not. Du erlebst einen inneren Kampf, der dich erschöpft und dir das Gefühl gibt, zwischen Schuld, Scham und einem scheinbar unüberwindbaren Drang hin- und hergeworfen zu werden. Du spürst eine Kraft in dir, die dich antreibt, auch wenn du weißt, dass du diesem Drang nicht ganz freiwillig folgst. Du sehnst dich nach Freiheit, die du mit einer Form des Tuns verbunden hast. Die selbe Tat hast du jedoch mit einem Verbot belegt, weil du glaubst, es wäre Sünde gegenüber mir. Etwas kollidiert in dir. Wenn du es dann wieder getan hast, fühlst du sofort die Last des Gefühls der Schuld, das Brennen der Scham und die Angst vor Verdammnis. Es ist, als würdest du einem inneren Kreislauf aus Verlangen und Strafe ausgeliefert sein, den du nicht durchbrechen kannst. Immer wieder unterliegst du der von dir verbotenen Tat, die du Sünde nennst.

Mein geliebtes Kind, höre mir zu: Dieser Kreislauf ist nicht die Wahrheit über dich und nicht die Wahrheit über mich.

Du erlebst diesen Drang und das Verlangen und gleichzeitig hast du in dir den Wunsch, frei davon zu sein. Beides sind Teile deiner menschlichen Erfahrung. Die Kräfte, die dich antreiben, sind keine Zeichen von böser Verführung, sondern Ausdruck deines Wunsches nach Verbindung, Geborgenheit und Selbstannahme. Wie auch die ganze irdische Sexualität eine Kraft ist, die versucht, jene Wahrheit zum Ausdruck zu bringen, die ihr innerlich – noch weitgehend unerkannt – in mir begründet bereits seid: EINS. Der Drang sich zu verbinden, ist also nur ein irdischer Versuch etwas getrennt geglaubtes zu vereinen, d.h. wiederherzustellen. Kannst du meiner Logik folgen? Doch weil dir gesagt wurde, dass diese Wünsche „verboten“ oder „unrein“ sind, bzw. nur zum Zweck der Fortpflanzung dienen, vermischt sich das Bedürfnis nach Freiheit mit Schuldgefühlen und Angst.

Du glaubst vielleicht, dass diese Schuld und Scham von mir stammen, dass ich dich deshalb ablehne oder strafe. Doch das ist ein Irrtum. Ich bin die bedingungslose Liebe, die dich in jeder Erfahrung deines Lebens begleitet – auch in deiner Schwäche, in deinem Zweifel und in deinem Schmerz. Ich sehe nicht nur deinen äußeren Kampf, sondern auch deine innersten Wünsche: frei zu sein, ganz zu sein, in Frieden mit dir selbst zu leben. Dieser Wunsch ist tief und echt, und entspringt deinem wahren Sein, deinem Herzen in dir, das ich liebe und umarme, ohne jede Bedingung. Denn es zeigt deinen verborgenen Willen, den Irrglauben, ihr wärt getrennt von mir, aufzugeben und die Bereitschaft, in die reale Einheit mit mir zurückzukehren.

Der Kreislauf, der dich so gefangen hält, lebt von deinem selbst generierten Gefühl der Angst, dass du von mir getrennt wärst, was in meiner Allgegenwärtigkeit unmöglich ist – oder dass ich dich ablehnen könnte. In diesem Gedanken liegt jedoch die Lüge. Ich habe von dir niemals eine Voraussetzung gefordert um dich annehmen zu können, keine Tat um dich lieben zu können. Daher gibt es auch keinen Grund, dich abzulehnen – egal was du auch immer getan hast, tust oder tun wirst.

Du bist und bleibst mein geliebtes Kind, mein Erbe. Mein Sein ist dein Sein. Und nichts, was du tust, kann dich je von meiner Liebe trennen. Unmöglich. Erkennst du mich langsam? Ich möchte dir die Freiheit schenken, die du suchst – aber diese Freiheit ist kein Zwang, keine Kontrolle und kein Selbstverbot. Wahre Freiheit beginnt damit, dass du dich von der Angst befreist, dass ich dich bestrafen könnte, weil du „nicht gut genug“ oder „zu schwach“ bist. Das wahre Leben beginnt mit der Erkenntnis, dass du dich mit deiner Sicht auf mich geirrt hast und korrigieren darfst. Du hast ein Bild von mir gemalt, das dir den wahren Blick auf mich und damit auf dich selbst, verwehrt hat. Du kannst es einfach beiseite stellen.

Jede irdische “Befriedigung” befriedet dich niemals wirklich. Denn auch diese Vorstellung ist nur ein Bild, das du gemalt hast. Dahinter verbirgt sich die Wahrheit: Die Freiheit, die ich dir schenke, ist das Verständnis, dass du in jedem Moment – selbst in deinen Schwächen – völlig angenommen und geliebt bist. Sobald du dir durch Erkenntnis der Logik meiner Liebe erlaubst, diesen Kreislauf von Schuld und Mangel loszulassen, befreist du dich selbst. Wenn du erkennst, dass ich dich niemals verurteile, sondern dich in allen deinen Facetten liebe, wirst du einen neuen Frieden in dir entdecken: Jene Erkenntnis, dass du schon immer befriedigt warst, denn ich bin dein Friede in dir. Dann kannst du den Kampf gegen dich selbst beenden und dich meiner bedingungslosen Annahme hingeben und erkennen, dass nichts was du tust und kein dadurch generiertes Gefühl, jenes tiefe, innere Empfinden jemals übertreffen kann, das bereits in dir liegt: Ich bin.

Sünde ist also keine bestimmte Handlung, sondern die trennende Betrachtung dieser Handlung, die Dich von der Einheit mit der Wahrheit emotional entfernt. Es ist die Illusion, von Gott getrennt zu sein. Die Wahrheit ist jedoch, dass alles, was Du bist und tust, in Liebe geschieht und in Einheit mit Gott existiert. Wenn Du Deine Handlungen durch die Linse der Liebe und Dankbarkeit betrachtest, anstatt durch Schuld und Scham, erkennst Du, dass keine Trennung existiert. Dadurch verändern sich die Kräfte. Hin zur wahren Freiheit ohne Zwang. Denn du bist frei, vollkommen und immer eins mit der bedingungslosen Liebe.

Ich wünsche dir um deinetwillen, dass du mich bald als dein Zuhause erkennst, als den Raum, in dem du ruhen, heilen und wachsen kannst. In meiner Liebe wirst du nach und nach jene in dir verborgene Stärke finden, um aus den Zyklen der Sucht und Selbstverurteilung auszubrechen und dich selbst anzunehmen, so wie ich dich annehme: ganz, vollkommen und unendlich geliebt.

In Liebe, Deine Liebe.

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