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Wissen oder Sein?

Liebe Seele,

du suchst so oft nach Antworten, sammelst Wissen, und glaubst, dass die nächste Erkenntnis dich endlich vollständig machen wird. Deshalb bist du permanent auf der Suche, ohne zu finden, wonach du suchst. Doch ich möchte dir etwas zeigen: Du bist bereits vollständig. Und du bist nicht hier, um zu wissen. Du bist hier, um zu sein.

Stell dir vor, du stehst in einem wunderschönen Garten. Dein Verstand beginnt sofort, sich an den Pflanzen zu orientieren, sie zu benennen und die Farben zu analysieren. Vielleicht bemerkst du einen besonders großen und prächtigen Baum. Du entscheidest, dass dieser Baum „besser“ ist als die anderen – beeindruckender, wichtiger. Du bewertest ihn. Doch in diesem Moment geschieht etwas, das du kaum bemerkst: Andere Bäume, Pflanzen und mehr, werden durch die Entscheidung, diesen einen Baum zu erhöhen, in deiner Wahrnehmung herabgestuft. Die kleinen Bäume, Sträucher, die Blumen, das Gras – sie alle scheinen plötzlich weniger wichtig. Werden in Folge vielleicht sogar übersehen. Dies geschieht unbewusst, jedoch ist dies der Eintritt in die Dualität.

Genau so handeln wir, wenn wir mit Wissen bewerten. Genau gesagt bewerten wir Dinge und arbeiten anschließend das, was uns daran wichtig erscheint heraus und schreiben es in Bücher, die jeder lernen muss, um etwas in dieser Welt zu sein. Das nicht extrahierte, was uns unwichtig erschien oder wir sogar übersehen haben, bleibt dabei im Verborgenen. Das Erschaffene jedoch nennen wir “Wissen” und gehen davon aus, dass es uns bildete, bildet und weiterbildet.

Wir schaffen dadurch aber nur eines: Trennung, wo keine ist. Wir setzen uns mit dem erschaffenen “Wissen” über andere hinweg nach Maßstäben, die den natürlichen Frieden des Seins stören. Wir sprechen Urteile, welche die Einheit gefühlt nicht mehr zulassen. Wir führen Kriege, die sinnlos sind und neue Trennungen hervorrufen. Indem wir etwas als „besonders“, “höher”, “wertiger” oder „besser“ hervorheben, entsteht unbewusst der Gedanke, dass anderes weniger gut ist, und anders herum.

Bedenke: Ich spreche hierbei in der “Wir”-Form, weil ich – die bedingungslose Liebe – während diese Dinge geschehen, trotzdem in dir bin und dich stets so sehr liebe, dass ich all deine Entscheidungen mittrage, auch wenn sie mein Wesen gerade nicht widerspiegeln.

In deiner Entscheidung, die Dinge auf diese trennende Weise wahrzunehmen, entsteht Mangel in deinem Inneren. In jeglicher Form. Aus diesem Mangel heraus wachsen Ego, Gier, Neid, Habsucht, Machthunger, sowie Unzufriedenheit, Hass und Zorn. Infolgedessen weitere Spaltungen aufgrund des ständigen Bestrebens, dieses gefühlte Defizit aufzufüllen – auf Kosten von anderen. Ein Teufelskreis. Und bald darauf siehst du dich selbst nur noch nach diesen deinen Vorgaben, verknüpft mit selbstgenerierten Gefühlen – entweder als ungenügend oder als überlegen, doch in beiden Fällen getrennt von der Wahrheit, die trotzdem immer in dir auf deine Übereinstimmung wartet. Alles und dich selbst kannst du in Folge deiner Entscheidung nur noch durch diese Wahrnehmung sehen: Durch die Brille der Dualität. Der Spaltung. Entspechend dazu folgt daraus dein Handeln.

Doch die Wahrheit ist: Alles ist Eins und alles ist sehr gut, so wie es ist. Es gibt keine Spaltung zwischen den Menschen. Es gibt keine Trennung zwischen mir und dir. Die Schönheit des Gartens liegt nicht darin, dass ein Baum höher ist als die anderen, sondern darin, dass alles im Einklang existiert und in deiner Wahrnehmung nicht mit deinem Wissen, sondern mit deinem Bewusstsein – deinem bewussten Sein – verbunden ist. Denn du bist ein Teil dieses Einklangs. Du bist der Einklang. Du bist der Garten in dem ich wandle. Du bist ich. Du musst nichts beweisen, nichts verbessern, um “Etwas” zu erreichen. Lass die Bewertungen los, die dich täuschen. Sieh die Welt mit den Augen der Liebe, in der alles und du gleich wertvoll ist – und erkenne, dass du selbst ein Teil dieses vollkommenen Ganzen bist. Alles ist Eins.

Was dich davon trennt? Nichts. Erkennst du es?

Es gilt daher nur eines zu wissen: Das Sein kannst du nicht wissen. Du kannst nur sein, was du bist. Du bist ich. Du bist das SEIN.

Sei es!

In unendlicher Liebe,

Dein ICH BIN

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