Wenn ein Lied am Ende immer leiser wird, bis man nichts mehr hört, nennt man dies “Fade out”. Wird ein Song langsam aus dem Nichts immer lauter, dann verwendet man dafür den Begriff “Fade in”. Wenn jedoch z.B. im Radio ein Musikstück endet, also leiser wird, während das nächste schon überlagernd eingeblendet wird, ist dies ein Übergang, ein “Fade”. In der Zeit des Übergangs hörst du also eine Zeit lang beide Lieder gleichzeitig: Das Ende des alten sowie den Anfang des neuen Liedes.
Auf welches Lied konzentrierst du dich?
Früher mochte ich gerne die Lieder von Bruce Springsteen. Heute höre ich sie zeitweise immer noch gerne. Wenn nun z.B. ein Lied von Modern Talking (sorry, ich mag’s nicht) im Radio lief, hoffte ich immer nur, dass es bald vorbei sein würde. Ein Fadeout hätte mir gereicht. Wenn ich aber beim Ausklingen des Songs hörte, dass “Born in the USA” als nächstes Lied in der Pipe steckte und eingeblendet wurde, dann machte ich das Radio lauter. Ich konzentrierte mich voll und ganz auf den fetzigen Anfang mit der unfassbaren Basedrum und dem tiefen Bass, der durch die messerscharfe, kratzige Stimme von “the Boss” zerschnitten wurde. Obwohl der alte Song noch lief, hörte ich diesen nicht mehr, weil ich mich voll und ganz dem neuen Lied hingab und mitsang.
Darum: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.
2. Korinther 5,17
Genau so ist es mit deiner neuen Identität in Christus: Während das alte Leben noch läuft, konzentrierst du dich völlig auf dein neues Leben in Christus – deine neue Kreatur. Warum? Weil Gott keinen anderen Blick auf dich hat. Er sieht nur dein neues Leben in Christus. In seinen Augen hast du keine Makel mehr, auch wenn du nach deinem Verständnis noch welche hast. Er konzentriert sich auf das Neue. Und er schenkt dir denselben Blick auf dich. Diesen darfst du ergreifen. Das Alte ist vergangen, mitsamt allen Fehlern, die du getan hast, heute tust und auch morgen und übermorgen noch machen wirst. “Siehe” … ist das nicht cool? Er sagt: “Siehe, Neues ist geworden.” Er fordert dich auf “Schau hin!”, denn es ist deinem Fleisch nicht so einfach klar, dass du vor Gott okay bist. Das weiß Gott. Deshalb sagt er: “Schau hin …” Na, wohin denn? Auf Christus, in dem Gott sich mit dir vereint hat. Christus ist der Ort, den Gott sich als Namen gab: “Immanuel” – Gott mit uns. Wo? IN CHRISTUS. Er hat die Identität “Christus” angenommen, damit wir uns in Christus mit seiner Identität vereinen können. Jesus war der erste Mensch, der in dieser Identität sichtbar wandelte. Und alle anderen Menschen, die auf diesen Christus schauen und darin ihre neue Kreatur erkennen und sie annehmen, folgen Jesus als seine Geschwister in diese Identität Gottes. Dabei spielt es keine Rolle, wieviel du im Leben richtig oder falsch gemacht hast, denn das Lied deines alten Lebens IST SCHON VORBEI. Warum? Weil Gott nicht darauf achtet. Denn er gibt dir zu verstehen, dass du in SEINEN Augen NEU GEWORDEN BIST. Nun, wenn ER dies so sieht, dann darfst du es auch so sehen.
So verhält es sich auch mit der ganzen Welt. Sie ist ein Lied, das im Begriff ist zu enden. Sie wird ausgeblendet. Vieles hier ist schon so leise geworden, dass wir die Welt nicht mehr verstehen. Nun ist es wichtig zu wissen, dass diese Welt keinen “Fade out” hat. Also nicht einfach nur endet und danach Stille oder gar nichts kommt. Nein. Es kommt etwas Gewaltiges auf uns zu. Und es ist schon jetzt. Ein neuer Song sondergleichen. Eine Harmonie, die sich niemand mit fleischlichen Ohren vorstellen kann. Und dieses Lied läuft schon jetzt. Kannst du es hören? Es ist das Lied des Lammes, das schon begonnen hat. Es wird immer lauter. Der Herr kommt, um den Christus zu vervollständigen, denn er hat versprochen: “Niemand wird sie mir aus meiner Hand reißen!” Der Bräutigam kommt, um seine makellose Braut zu bestaunen, um sich mit ihr zu vereinen, um sich mit ihr zu zeigen und um sie mit sich zu nehmen. Die Braut bist du – egal ob Mann oder Frau. Es ist nur ein Bild, um seine Liebe zu begreifen. Und das ganze Orchester des Himmels zieht er dabei mit sich. Im Lichte dieses Liedes verblasst alles, was wir hier auf der Erde hören können. Alles hier hört sich zunehmend schräg, disharmonisch und absurd an. Merkst du es auch? “Normal” gibt es nicht mehr. Und die Menschen hoffen, dass alles wieder gut wird. Jedoch sagt die Stimme des Herrn etwas anderes:
Siehe, ich mache alles neu! Das Alte ist vergangen.
Und dieses neue Lied kannst du schon hören: mit deinem inneren Ohr, in deinem Herzen. Höre auf das, was andere wegerklären. Schaue auf das, wovon andere sagen, es würde nicht existieren. Vergiss, was du in der Kirche über einen “strafenden Gott” gelernt hast. Sei auch nicht einer von denen, die an einen “Fade out” glauben, sondern stimme ein in das Lied der Liebe und des Lebens, welches schon begonnen hat. Begreife dich als neue Kreatur des nachfolgenden Liedes und lasse deine Liebe, die du in deiner neuen Identität erhalten hast, in die Welt fließen. Öffne dich dem Herrn der Heerschaaren, der mit seinem Gefolge auf dem Weg ist, dich und seine Lieben aus dieser Welt zu retten – bevor die Menschheit ihren zerstörenden “Fade out” einleitet, an dem sie bereits krampfhaft arbeitet. Löse dich heraus aus der schlafenden Menge. Suche die klare Wahrheit in deinem Herzen und nicht mehr im Außen, welches dich nur noch verwirrt. Denn Gott hat versprochen, in deinem Herzen zu wohnen. Dort ist er, und er wartet darauf, von dir entdeckt zu werden. Denn er möchte mit dir schon jetzt aus dem Übergang heraustreten in das Neue, das Kommende, was schon da ist und jetzt zunehmend lauter wird.
Worauf willst DU dich konzentrieren?
Auf das alte oder auf das neue Lied?
Lieber Gott, ich habe keine Ahnung, wovon der Kerl hier schreibt. Aber irgendwie trifft es mich in meinem Herzen. Irgendwo da drin spüre ich eine Übereinstimmung, ich weiß nur nicht genau wo und wie. Wenn es wahr ist, dass du in meinem Herzen auf mich wartest, dann bitte ich dich, dass du dich mir ganz klar zeigst. Rede mit mir und erkläre mir, was dein Plan mit mir ist. Zeige mir, wer ich wirklich bin. Danke! Amen.
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