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Der Berg

Kennst du das, wenn du einen Traum hast und sich alles so echt anfühlt, wie wenn du wirklich dort wärst und alles real geschehen würde? So einen Traum hatte ich eines Nachts, letztes Jahr im Sommer, zu der Zeit, als ich noch in der Depression gefangen war. Und dieser Traum sollte erst später einen ganz tiefen Sinn ergeben:

Ich war im Himalaya. Ich war unterwegs in den Bergen und kam an eine Berghütte, in welcher ich die Nacht verbringen sollte. Ich bezog mein Zimmer, und machte es mir gemütlich. Es war ein kleiner Raum mit einem alten Holzbett, welches bestückt war mit einer dicken Decke und einem großen, weichen Kissen in rot-weiss kariertem Stoff. Ein Tisch, ein etwas klappriger Holzstuhl und eine kleine Kommode - das war der andere Teil der Einrichtung, aus welcher das Zimmer bestand. Ganz spartanisch eingerichtet und irgendwie ein wenig bayerisch anmutend wirkte die Unterkunft, die sich ganz hoch oben auf einer Anhöhe der Seitenflanke eines Berges befand. Das Zimmer hatte ein kleines Holzfenster mit zwei Flügeln, deren Scheibe sich durch einen waagerechten Holzsteg in zwei Bereiche teilte. Nachdem ich mein Gepäck, mein Rucksack, abgestellt hatte, öffnete ich dieses Fenster und genoss den atemberaubenden Ausblick. Vor mir lag der gesamte Himalaya. Alle hohen Achttausender des weltbekannten Gebirges konnte ich von hier aus sehen. Die ganze Bergkette auf einen Blick. Ein Panorama. 

Aber irgendwie war ich höher als diese Berggipfel, die man als die höchsten der Welt bezeichnet. Irgendetwas war seltsam an meinem Blickwinkel. Ich drehte mein Kopf nach rechts und erschrak. Da stand mitten zwischen den höchsten Bergen der Welt ein abartig riesiger Gesteinskoloss. Ein Berg, den ich mit einem Blick fast nicht erfassen konnte. Er ragte weit über die Spitzen der anderen Berge hoch hinauf in den Himmel. Ich wusste nicht, was das für ein Berg war. Meine Gedanken drehten sich einige Augenblicke um die Frage, wie ich es wohl schaffen würde, diesen Berg, der auf meiner Route lag, überwinden zu können.

Die Sonne ging langsam unter. Ich genoss den Augenblick und die Lichtstimmung der untergehenden Sonne, welche alle Gipfel in ein glühendes Feuer verwandelte. Der Kontrast der orangenen Felsen vor dem dunkelblauen, sich langsam in Schwarz färbenden Nachthimmel faszinierte mich, bis es ganz finster war.

Ich legte mich in mein Bett, kuschelte mich in die karierte Decke und schlief ein.

Mitten in der Nacht gab es einen lauten Krach. Ein Rumms sondergleichen, begleitet mit einem Erdbeben, welches mich aus dem Bett warf. Alle Möbel flogen und rutschten kreuz und quer durch das Zimmer, während ich unter meiner Decke kauernd in der Ecke des Raumes etwas Schutz suchte. Es war stockfinster. So finster wie keine Nacht, die ich jemals zuvor erlebt habe. Ich konnte meine Hand vor Augen nicht sehen. Da es mir zu gefährlich erschien aufzustehen, blieb ich unter meiner Decke liegen. Bis es Morgen wurde blieb ich dort liegen.

Als ein kleiner Sonnenstrahl durchs Fenster auf meine Nässe fiel, wachte ich auf. Ich kroch aus der Ecke hervor, in der ich mich noch immer befand und stand auf. Alles im Zimmer war durcheinander. Die Fensterflügel standen offen. Ich konnte den blauen Himmel sehen. Ich näherte mich dem Fenster, schob die Flügel noch etwas weiter auf, welche darauf mit einem etwas mystischen Quietschen reagierten.

Ich schaute zum Fenster hinaus und begann mit einem Blick nach links zunächst die Sondierung meiner Umgebung. Die Bergkette war noch immer sichtbar und die schneebedeckten Gipfel glitzerten im Morgenlicht. Mein Blick wanderte mehr und mehr auf die rechte Seite des von meinem Fenster aus sichtbaren Panoramas.

Da sah ich... Nichts...

Ich war verblüfft. Der große Berg, der in den Himmel ragte war weg. Einfach weg. Verschwunden. An seiner Stelle war eine große Ebene entstanden, an deren Ende ich den flachen Horizont sehen konnte. In diesem Bereich gab es keine Erhöhung und kein Tal mehr. Alles war topfeben.

In meinem Herzen wusste ich, daß der Rest meiner Reise nun völlig unbeschwert, gefahrlos und sicher sein würde. Mir war klar, daß kein Stein in dieser Ebene mich zum stolpern bringen könnte und ich in vollem Besitz meiner Kräfte völlig unversehrt und voller Energie mein Ziel der Reise erreichen würde.

An dieser Stelle wachte ich auf.

Am Anfang wusste ich noch nicht, was ich davon halten sollte, aber ich war davon überzeugt, daß Gott mir mit diesem Traum etwas ganz Wesentliches sagen wollte. Es war wie ein Versprechen. Nur wusste ich noch nicht genau wofür und was er meinte.

Als ich etwa ein halbes Jahr später dem Neue Bund und dem Vollbrachten Werk in einer für mich bahnbrechenden Predigt von Reinhard Hirtler begegnete, wurde mir im Nachgang klar, was Gott mir mit diesem Berg zeigte.

Der große Berg symbolisiert in meiner persönlichen Geschichte die Religiösität und Gesetzlichkeit, welche mich auf dem Weg zum Vater behinderte und der ehrlichen Begegnung mit ihm im Weg stand. Zwischen mir und dem Vater hat sich etwas aufgetürmt, was niedergerissen werden musste, damit ich ihm frei begegnen konnte. Es kam genau so. Eine absolute Befreiung meiner seelischen Abhängigkeiten und Gefangenschaften durch Jesus und sein vollbrachtes Werk. Es war ein riesiger Rumms in meinem Leben, der zur Zeit der Depression, der tiefsten Finsternis stattfand, und ich die Auswirkungen erst sichtbar werden sah, als der Morgen kam – die Zeit, als ich das Licht des Vaters für mich persönlich wahrnehmen konnte, wie nie zuvor. Ich begann mein Herz von den Gottfakten zu überzeugen, welche ich mir selbst aus den Paulusbriefen herausfilterte.

Die andere, überlagerte Bedeutung ist prophetisch und gilt für die ganze Gemeinde Gottes und für alle Menschen :

In der tiefsten Nacht, während die Gemeinde Christi und auch alle anderen Menschen am pennen sind und tief schlafen, rüttelt er alles durch eine riesige Erschütterung wach. Das macht er schon jetzt während dieser schwierigen Zeit, in dem er final nochmals auf seinen neuen Bund, den sein Sohn Jesus am Kreuz vollbracht hat, hinweist. Bevor er den Aufzug schickt um die Seinen abzuholen, wirbt er nochmal auf ganz neue Art und Weise für sein für uns erbrachtes Geschenk. Wie eine Posaune ertönt dieser Schall über die gesamte Welt. Dies ist das Licht welches aufgeht an einem Ort, der in letzter Zeit schon finster geworden ist, und noch finsterer werden wird. Es wird viele geben, die seine Botschaft hören werden und für die es deshalb einen Morgen gibt, an welchem sie das Licht und Gott selbst am nahen Horizont sehen und ihm unbeschwert begegnen werden. Diese werden Gefässe des überfliessenden Heiligen Geistes sein, durch welche der Herr grosse Zeichen und Wunder tun wird, und heute schon tut, denn es hat schon begonnen. Fernab von den Kirchengebäuden und Gemeindestühlen, mitten unter den Menschen wird er wirken und keiner kann es aufhalten. Der Berg des Gesetzes mitsamt seiner Religiösität ist in sich zusammengefallen. Von dieser Erkenntnis werden Millionen von Herzen plötzlich überzeugt sein und durch Sie werden jeweils im kleinen Kreis aber überall auf der Welt sichtbar zahlreiche und grosse Dinge geschehen.

Es gibt aber auch andere, für die es leider finster bleiben wird. Sie werden nach wie vor die Überzeugung festhalten wollen, den riesigen Berg aus eigener Kraft überwinden zu müssen. Leider.

Daher: Mach dich auf und werde Licht und realisiere, dass der riesige Berg von Jesus für Dich bereits abgetragen wurde.

Nichts steht mehr zwischen dir und Gott. Nichts.

Lass es zu. Begegne seiner Sehnsucht in dir.

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